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Programmübersicht

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Eine Programmübersicht für den Antifaschistischen Kongress Bayern 2018:
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DONNERSTAG

Ab 20:00 (Kafe Marat)

  • Abendessen

21:00-22:30 (Kafe Marat)

  • Collage zur Utopie des kommunistischen Begehrens (Janis Walter, Katharina Vitt, Ann-Katrin Lebuhn und Fabian Blunck)

Ab 22:30 (Kafe Marat)

  • Antifaschistischer Kongress goes Antifacafe

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FREITAG

14:00-18:00 (Am Stadtmuseum)

  • Stadtführung „Revolution in Bayern“ und Führung durch die Ausstellung „Ehem. jüdischer Besitz” – Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums im Nationalsozialismus

19:00-21:30 (DGB-Haus)

  • Podiumsdiskussion: Was ist „Rechtsruck“ und wie werden wir ihn los? Mit: Saskia Anders, Jerome Trebing und Regina Wamper

Ab 22:00 (Kafe Marat)

  • Gemütlicher Abend

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SAMSTAG

Ab 9:00 (DGB-Haus)

  • Frühstück

10:00-11:30 (DGB-Haus)

  • Deutschland – Kaltland. Aktuelle rechte Mobilisierungen (tba)
  • Feministische Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen* (Tanja Sachs)
  • Faschisierung der Gesellschaft (Klaus Weber)
  • Einheitsgewerkschaft und Antifaschismus: Der Zugang der Gewerkschaften zum Antifaschismus (Wolfgang Veiglhuber)

12:00-13:00 (DGB-Haus)

  • Mittagessen

13:00-14:30 (DGB-Haus)

  • Zeitzeuginnengespräch zur NS-“Euthanasie“ (Antje Kosemund)
  • Kybernetik, Politik, Polizei und der Schwarze Block (Hans Christian Dany)
  • Antisemitismus und die AfD (Stefan Dietl)
  • Open Space zur Auswertung der bayerischen Landtagswahl

15:00-16:30 (DGB-Haus)

  • Podiumsdiskussion: Kein Schlussstrich! – Aber wie weiter? (Alexander Hoffmann, Caro Keller, Patrycja Kowalska)
  • Neue Klassenpolitik statt Rechtsruck und Neoliberalismus (Sebastian Friedrich)
  • Was tun? (Straßen aus Zucker)
  • Digitale Selbstverteidigung (Kristian Glockner)

17:00-18:30 (DGB-Haus)

  • Podiumsdiskussion: Arbeitskämpfe im Zeitalter der Digitalisierung (Nina Scholz und John Malamatinas)
  • Antifeminismus (tba)
  • Die christliche Rechte in Deutschland (Lucius Teidelbaum)
  • Workshop Social-Media (Medienkollektiv Wien)

18:30-20:00 (DGB-Haus)

  • Abendessen

20:00-22:00 (DGB-Haus)

  • Podiumsdiskussion: Utopien (Raul Zelik, Carolin Wiedemann, Roger Behrens, Gisela Notz)

Ab 22:00 (Kafe Marat)

  • Kaye (Rap/Bass), Tiger Magic (Postpunk, Leipzig), Bad News (Love Techno Hate Germany), Sturm&Zimmer (bushbash), Weissenburger, Maexwelt (Isarbass)

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SONNTAG

Ab 9:00 (Kafe Marat)

  • Frühstück

10:00-11:30 (Kafe Marat)

  • Vom „Untergang“ zur „Befreiung“- Zur Geschichte und Gegenwart deutscher Erinnerungspolitik (Nina Rabuza)
  • Antisemitismus im Rap (David Häußer)

Ab 13:00 (Gedenkstätte Dachau)

  • Gedenkveranstaltung der DGB-Jugend Bayern zu den Novemberpogromen.

Parteijugend-Verbände stehen hinter Israel

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Laut einer Befragung der Jugendverbände bayerischer Parteien stehen die meisten der befragten Jugendorganisationen hinter Israel – und kritisieren unter anderem die Israel-Darstellung der Süddeutschen Zeitung. Mit Ausnahme der Jungen Alternative.

Nahezu alle der befragten Jugendverbände – von Linksjugend über Grüne Jugend, Junge Union bis Bayernpartei – sind der Ansicht, dass die Süddeutsche Zeitung seit „vielen Jahren Israel-Bashing“ betreibe. Das hat eine vor der bayerischen Landtagswahl 2018 durch das „Junge Forum“ der DIG München veranlasste Befragung ergeben. Die Jugendorganisation der Grünen bemerkte darüber hinaus, dass in einzelnen Artikeln der sz auch „antisemitische Züge“ erkennbar seien.

Ebenfalls nahezu einstimmig wünschen sich die befragten Jugendverbände eine Ausweitung des Münchner Stadtratsbeschlusses gegen Israelboykott (BDS) auf ganz Bayern. Die Bayernpartei mit der Einschränkung, dass jede Kommune selbst entscheiden solle. Bis auf eine Ausnahme schätzen alle Jugendverbände den Kampf gegen Antisemitismus als „sehr wichtig“ ein, votieren für eine staatliche Unterstützung des Israeltags und für ein Eingreifen der Polizei, wenn auf Kundgebungen antisemitische Parolen gerufen werden sollten.

„Wird an bayerischen Schulen ausreichend über die Verbrechen des Holocausts informiert?“
Der Landverband der Linksjugend ist laut Befragung der Ansicht, über den Holocaust sollte in bayerischen Schulen zeitlich länger und sachlich breiter informiert werden. Außerdem sei dem „deutschen Opfermythos“ entgegenzuwirken. Die Grüne Jugend wünscht sich in diesem Zusammenhang eine stärkere Behandlung der antisemitischen Ideologie. „Viel zu spät – und langweilig aufbereitet“, empfindet das Thema „Die Partei“ an den Schulen. Auch die Bayernpartei und der Landesverband der Jungen Union teilen laut Befragung die Ansicht, der Holocaust werde an bayerischen Schulen „viel zu wenig“ behandelt. Nahezu alle Parteien wünschen sich eine Unterstützung der Ausstellung „1948“ durch die Kommunen, die über die israelische Staatsgründung informiert.

Klar auf Höcke-Kurs – die Junge Alternative in Bayern
Ein ganz anderes Bild gab die Junge Alternative laut Befragung ab. Die bayerische Jugendorganisation der AfD gab an, der Anti-BDS-Beschluss des Münchner Stadtrates sei „falsch“ gewesen; ein jahrelanges Israel-Bashing habe sie aus der Süddeutschen Zeitung nicht herauslesen können und dem Holocaust werde in der Schule „zu viel Aufmerksamkeit gewidmet“. Außerdem sei der Israeltag „Privatsache“ und solle laut Junge Alternative nicht staatlich unterstützt werden; eher unwichtig sei der Kampf gegen Antisemitismus, so die Jugendorganisation.

Mit Abwesenheit glänzen die Jungsozialisten
Als einziger größerer Parteijugendverband nahm die Jugendorganisation der SPD nicht an der Befragung des „Jungen Forums“ der DIG teil. Das passt ins Bild. Die Jungsozialisten sind auch nicht Teil des „Linken Bündnisses gegen Antisemitismus München“, dem unter anderem Linksjugend, Grüne Jugend, DGB Jugend oder die Falken München angehören. Deshalb aber auf eine antiisraelische Haltung zu schließen, wäre verfehlt. Die Teilnahmslosigkeit liegt allem voran daran, weil die Jungsozialisten in Bayern zuvörderst mit sich selbst, ihren Ritualen und ihrer Partei beschäftigt sind und deshalb allerhand Debatten an ihnen vorbeigehen.

Bewertung von Junge Alternative und Linksjugend
Bemerkenswert ist die klar proisraelische Haltung der Linksjugend in Bayern, was für etliche, aber lange nicht für alle Landesverbände der Linksjugend selbstverständlich ist. Beispielsweise pflegen die Landesverbände NRW oder Hamburg ein dezidiert antizionistisches Profil. Außerdem geht die bayerische Jugendorganisation mit ihrem Wunsch nach Ausweitung des Anti-BDS-Beschlusses auf Distanz zu ihrer Mutterpartei in München, die den Beschluss des Stadtrates bis zuletzt bekämpft hat (verlinkte Stellungnahme als Screenshot, weil von Homepage entfernt).

Ebenfalls konträr zu Teilen der Mutterpartei verhält sich die Junge Alternative. Während der AfD-Fraktionsvorsitzende, Alexander Gauland, proisraelische Sonntagsreden im Bundestag zu platzieren vermag, erinnert sich die bayerische Jugendorganisation in Bayern noch daran, wer den brüchigen Weltfrieden gefährdet.

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Antifaschistischer Kongress Bayern

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Dieses Jahr wird in München bereits zum fünften mal der bayernweite antifaschistische Kongress stattfinden. Vom 1. bis zum 4. November 2018 gibt es in DGB-Haus und Kafe Marat reichlich Gelegenheit für Ausstausch und Diskussion über die aktuellen Verhältnisse, antifaschistische Gegenstrategien und eigene Perspektiven. Neben zahlreichen Vorträgen, Diskussionspodien und Workshops stehen auch eine Stadtführung, eine Zeitzeuginnenveranstaltung und einiges mehr auf dem Programm. Auch Kultur, Konzert und Party werden nicht zu kurz kommen.

Alle Infos, Programm usw. findet ihr auf: antifakongress.blogsport.eu

Revolutionäre Solidarität mit dem Kampf der Frauen* in Rojava und Shengal

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Die Rote Hilfe International hat anlässlich des 8. März 2018 die Celox-Kampagne initiiert. Es wird Geld gesammelt, um die Frauen*einheiten in Rojava und Shengal durch die Finanzierung von lebenswichtiger, militärischer, medizinischer Ausrüstung, in Form von blutstillenden Celox-Verbänden zu unterstützen. Wir rufen dazu, auf an der Kampagne teilzunehmen und Geld für den Kauf der Verbände zu sammeln.

Rojava, das aus den drei autonomen selbstverwalteten Kantonen Afrîn, Kobanê und Cizîrê, besteht, ist als emanzipatorisches Projekt ein Anziehungspunkt für revolutionäre Linke weltweit. Frauen* spielen in Rojava auf allen Ebenen eine zentrale Rolle. In allen Bereichen werden eigene Strukturen von Frauen* geschaffen, um gegen die patriarchale Herrschaft zu kämpfen und die Vereinzelung zu überwinden. Es sind Frauen*räte, Frauen*akademien und Frauen*kooperativen entstanden. Das Prinzip der Doppelspitze wird in allen Bereichen wie der Kommunalverwaltung, in Gerichten oder bei der Parteiführung der kurdischen Partei der demokratischen Union (PYD) umgesetzt. Für alle gemischtgeschlechtlichen Gremien gilt eine Geschlechterquote, das heißt der Anteil von Frauen* darf in allen Institutionen, Vorsitzen und Ausschüssen nicht weniger als 40 Prozent betragen. Es wurden aus Frauen* bestehende Sicherheitsbehörden, die Asayisch-J, gebildet, die gegen Gewalt an Frauen* vorgehen.

Die Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) nehmen eine wichtige Rolle im Kampf gegen Daesh ein. Bei der Befreiung Rakkas im Oktober 2017 waren sowohl die Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) als auch die jesidischen Frauen*einheiten (YJŞ) beteiligt. Die Jesid*innen leben in der Shengal-Region, die im Nordirak liegt. Am 3. August 2014 begann der Islamische Staat (IS) beziehungsweise Daesh wie der IS von seinen Gegner*innen genannt wird, mit Massakern an der jesidischen Bevölkerung. Tausende wurden getötet, Frauen* und Mädchen wurden verschleppt, vergewaltigt und versklavt. Aus den überlebenden Jesidinnen bildete sich 2015 eine eigene bewaffnete Einheit (YJŞ).

Das revolutionäre Projekt Rojava wird nicht nur von islamistischen Organisationen wie Daesh bedroht und angegriffen, sondern auch vom Nato-Mitglied Türkei. Im März 2018 wurde die Stadt Afrîn nach wochenlangen Kämpfen von der türkischen Armee eingenommen und besetzt. Seitdem ist die Bevölkerung Folter, Plünderungen und Verschleppungen ausgesetzt. Mitte August 2018 haben türkische Kampfjets die Shengal-Region angegriffen. Bei den Angriffen wurde auch der PKK-Kommandant Zeki Shingali getötet. Rojava stellt für den Diktator Erdoğan eine Bedrohung dar, da es ein Modell kurdischer Autonomie repräsentiert, und somit auch eine Alternative zum türkischen Zentralstaat aufzeigt. Erdoğan will die kurdische Selbstverwaltung mit allen Mitteln zerstören. Politische und materielle Unterstützung bekommt er dabei aus Deutschland. Deutsche Rüstungskonzerne wie Rheinmetall liefern Waffen an die Türkei und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat Erdoğan zum Staatsbesuch eingeladen. Unser Widerstand richtet sich gegen die deutsche Unterstützung des Krieges der Türkei und gegen die Repression gegen die kurdische Bewegung durch die deutsche Polizei und Justiz, mittels Verboten, Verhaftungen und Hausdurchsuchungen.

Fortschrittlichen Kräfte, wie die kurdische Befreiungsbewegung, sind von einem klassenkämpferischen und antipatriarchalen Standpunkt aus der Bezug für unsere internationale Solidarität. Die internationale Solidaritätspraxis kann verschiedene Formen annehmen, von Demonstrationen und Veranstaltungen bis hin zur Beteiligung am bewaffneten Kampf vor Ort. Eine weitere Möglichkeit ist die materielle Unterstützung der Kämpfer*innen zum Beispiel in Form von medizinischen Verbänden. Für die Kämpferinnen* sind die blutstillenden Verbände lebenswichtig, da sechzig Prozent von denjenigen, die von Schüssen verletzt werden, wegen Blutverlustes sterben, während sie auf medizinische Versorgung warten. Die Verbände stoppen die Blutung schnell und effizient und retten damit Leben. Ein Verband kostet 75 Euro. Die Verbände werden dort hingebracht, wo sie am meisten gebraucht werden.

Die Unterstützung linker und fortschrittlicher Bewegungen ist aber nur eine Seite des Internationalismus. Genauso wichtig bleibt die Bekämpfung des Imperialismus in den kapitalistischen Zentren und die Stärkung des revolutionären Prozesses hierzulande. Nach wie vor ist die Aussage von Karl Liebknecht »Der Hauptfeind steht im eigenen Land« richtig. Für den Aufbau einer revolutionären Bewegung in der BRD, können wir von den Erfahrungen aus internationalen Kämpfen wie in Rojava lernen. Dabei geht es nicht darum die Konzepte aus anderen Teilen der Welt einfach zu kopieren, sondern es geht darum zu analysieren, was auch hier umgesetzt werden kann und wie wir unseren gemeinsamen Kampf für eine Gesellschaft ohne Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat stärken.

Kasten: Andrea und Ivana

Am 23. Oktober 1998 wurde die linke Aktivistin Andrea Wolf von türkischen Soldaten ermordet. Ende 1996 schloss sie sich der kurdischen Befreiungsbewegung an und beteiligte sich ab 1997 an der Guerilla der PKK. Sie war Mitglied in einer Fraueneinheit des Freien Frauenverbands Kurdistans (YAJK) und hat internationale Solidarität praktisch gelebt. In den letzten Jahren hat sich die Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung wieder verstärkt und viele linke Aktivist*innen aus Europa und anderen Ländern weltweit sind nach Rojava gegangen, um die dortige Revolution zu unterstützen. 2015 wurde das »International Freedom Bataillon« gebildet, in welchem verschiedene kommunistische und anarchistische Brigaden für die Revolution in Rojava und gegen Daesh bewaffnet kämpfen. Dazu gehört insbesondere die MLKP, deren Mitglied Ivana Hoffmann aus Duisburg am 7. März 2015 bei Kämpfen gegen Daesh in Tell Tamer in der Provinz Hassaka ermordet wurde.

Unterstützt die Kampagne und überweist Geld auf das Konto der Roten Hilfe Schweiz

CH82 0900 0000 8555 9939 2
Verwendungszweck: »Celox for women

Mehr Informationen zur Kampagne

Unterstützt durch: Antikapitalistische Linke München, Revolutionäre Aktion Stuttgart, Revolutionäre Perspektive Berlin, Siempre*Antifa Frankfurt am Main

Sa. 20.10. Paradise Calling

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21:00: Lesung von Marc Villon zu „Über Haschisch“ von Walter Benjamin
22:00: Konzert von Elvis de Sade (Wave/Postpunk, München)
23:30: Konzert von GrGr (Gameboypunk, München)
01:00: Techno:
-M4sch4 b2b Iso E Super
-Ephraim & Nilszzz
-Nico Haas / Joshua Schalk / Lukas Drexler

Es gibt günstiges veganes Essen und Getränke, kommt vorbei, tell your friends.

Programm

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Unter Programm 2018 findet ihr die Ankündigungstexte und Infos zu den Vorträgen, Workshops, Podiumsdiskussionen, dem Zeitzeuginnengespräch, der Stadtführung, der Gedenkveranstaltung, zu Party und Kulturteil. Neu im Programm ist ein Vortrag von Regina Wamper zu Geschlechterpolitik und der extremen Rechten.

Erinnern heißt kämpfen! Im Gedenken an Andrea Wolf

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Ich bin eine Internationalistin und Sozialistin. Weil ich diese Werte bei der PKK gefunden habe, bin ich hier.“

Das sind die letzten überlieferten Worte von Andrea Wolf (Ronahi) nach ihrer Gefangennahme durch türkische Soldaten am 23. Oktober 1998. Daraufhin folterten die Soldaten Andrea und ermordeten sie.

Zwanzig Jahre sind seither vergangen. Wir wollen an Andrea Wolf erinnern und nicht in Vergessenheit geraten lassen, wofür sie gekämpft hat und gefallen ist. Andrea Wolf war eine Revolutionärin aus München. Mit ihrer Lebensgeschichte verkörpert sie zugleich die Geschichte wichtiger Kämpfe der Linken in Deutschland. Ihre Entscheidung, sich als Internationalistin der PKK-Bewegung anzuschließen, und ihr Tod in Kurdistan schlagen eine Brücke in unsere Gegenwart.

Als Jugendliche beteiligte sich Andrea in München an der linksradikalen Bewegung “Freizeit 81”, sie war eine der GründerInnen des Münchner Infoladens und war ab da aktiv in der autonomen, antiimperialistischen, der HausbesetzerInnen- und Frauenbewegung. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit war die Solidarität mit den Gefangenen aus der RAF und dem militanten Widerstand. Mehrfach saß sie selbst im Knast. Andrea war eine der OrganisatorInnen des Gegenkongresses zum Weltwirtschaftsgipfel (heute: “G7-Gipfel”) 1992 in München und knüpfte internationale Kontakte zu Widerstandsbewegungen in Lateinamerika. 1995 versuchte der Generalbundesanwalt ihr schließlich eine Beteiligung an der Sprengung des Gefängnis-Neubaus in Weiterstadt durch die RAF anzuhängen und erließ einen Haftbefehl gegen Andrea.

In dieser Situation beschloss Andrea, für eine begrenzte Zeit nach Kurdistan zu gehen und sich der „Arbeiterpartei Kurdistans“ PKK anzuschließen: zunächst an der Parteischule, dann als Guerillakämpferin des Frauenverbandes YAJK. Als Codenamen nahm sie den Namen einer kurdischen Genossin an, die sich 1994 aus Protest gegen das PKK-Verbot in Deutschland selbst verbrannt hatte: Ronâhi. Es war nicht Flucht oder Desillusionierung, die Andrea zur PKK führten – ganz im Gegenteil. Sie wollte die Methoden und Prinzipien der kurdischen Befreiungsbewegung kennenlernen, um aus diesem Lernprozess neue Perspektiven und Kräfte für den Aufbauprozess einer revolutionären Bewegung in Europa zu sammeln. Andrea wollte nach ihrer Rückkehr aus den kurdischen Bergen eine neuen Anfang revolutionärer Organisierung in Deutschland starten – ihre Ermordung hat das verhindert.

Damals wie heute unterdrückt der türkische Staat das kurdische Volk und führt einen verbrecherischen Krieg gegen die von der PKK geführte kurdische Freiheitsbewegung und die zivile Bevölkerung. Damals wie heute steht der deutsche Staat treu an der Seite der türkischen Unterdrückungs- und Kriegspolitik. Um die deutschen Kapitalinvestitionen von Bosch, Siemens und Co zu sichern und damit die Türkei weiter für Europa Flüchtlinge abwehrt. Deutschland liefert millionenschwere Waffenexporte an die Türkei und verfolgt hierzulande hunderte Menschen auf Grundlage des PKK-Verbots. Am 1. Mai 1997 musste Andrea mit ihren kurdischen GenossInnen in Felsspalten Deckung suchen vor den Bomben der angreifenden türkischen Luftwaffe und schrieb danach in ihr Tagebuch: „Ich würde mir wünschen, dass es in den Metropolen Bewegungen gäbe, die diesen Krieg angreifen, unmöglich machen würden. Einfach den Nachschub kappen. (…) Eine militante Bewegung, die die Kriegsmaschine lahmlegt.“

Es ist an uns, diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Erst vor wenigen Tagen hat sich unser kurdischer Genosse Ümit Acar in Ingolstadt selbst verbrannt, weil er so ein Zeichen des Protests gegen die andauernde deutsch-türkische Kriegspolitik in Kurdistan setzen wollte. Als InternationalistInnen verbindet uns der gemeinsame Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung mit fortschrittlichen und revolutionären Bewegungen weltweit. Wir müssen unsere internationale Solidarität praktisch werden lassen, das heißt: die Komplizenschaft Deutschlands mit dem türkischen Regime anzugreifen und alles zu versuchen, um die Rüstungslieferungen von Bundeswehr und Waffenfabriken wie Rheinmetall und Heckler&Koch zu stoppen. Praktische Solidarität heißt auch Kampf gegen das Verbot der PKK und dass wir das Verbot von Symbolen der PKK, YPG, YPJ oder Bildern von Abdullah Öcalan nicht anerkennen. Terroristisch ist nicht die PKK – terroristisch ist der türkische Staat!

Für uns als proletarische InternationalistInnen ist es wichtig, einen Bezug zu fortschrittlichen Kämpfen aufzubauen und von ihnen zu lernen. Viele, die wie Andrea auf der Suche nach einem Weg zu einer Gesellschaft ohne kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung sind, setzen sich mit dem Modell der kurdischen Freiheitsbewegung auseinander. Die Ideologie der PKK und ihres in der Türkei inhaftierten Vorsitzenden Abdullah Öcalan gründet sich auf Basisdemokratie, Frauenbefreiung, Ökologie und Sozialismus. Aus einer kleinen StudentInnengruppe wuchs die PKK zu einer revolutionären Massenbewegung heran, in der sich Millionen Menschen organisieren.

Der Kampf gegen den Kolonialismus in Kurdistan ist Teil des Kampfes der Arbeiter*innen gegen die Ausbeutung des Kapitalismus weltweit. Der Kampf für die Demokratische Autonomie in Kurdistan, in den Städten und den Bergen, ist im Kern der Kampf für alle unterdrückten Klassen und Gesellschaften.“ Murat Karayilan, PKK-Führungsmitglied

In Rojava/Nordsyrien erkämpft und erbaut die kurdische Bevölkerung gemeinsam mit allen anderen dort lebenden ethnischen und religiösen Bevölkerungsteilen ein fortschrittliches und basisdemokratisches Gesellschaftsmodell. Die demokratische Selbstverwaltung ist ein beispielhaftes Vorbild für den Erfolg und die Möglichkeit tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderung, ohne Rassismus und Patriarchat, mit antikapitalistischer Perspektive. Es ist ein Gesellschaftsprojekt, das Strahlkraft in die ganze Welt hat. Dieses Gesellschaftsmodell, das auf den Säulen Frauenbefreiung, Basisdemokratie und einer Wirtschaft basiert, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet, ist ein Beispiel für einen fortschrittlichen und solidarischen Gesellschaftsentwurf unserer Zeit, von dem fortschrittliche und revolutionäre Bewegungen weltweit vieles lernen können. Auch wenn dieses Modell natürlich nicht eins zu eins auf unsere gesellschaftliche Realität zu übertragen ist. Unter den kapitalistischen Staaten hat Rojava keine Verbündeten. Die einzigen Verbündeten Rojavas sind die InternationalistInnen auf der ganzen Welt. Es ist unsere Aufgabe, das revolutionäre Projekt Rojava zu verteidigen. Denn es ist auch ein Bezugspunkt für unsere Kämpfe hier.

Die gefallene Internationalistin Ivana Hoffmann

Andrea Wolf war zu ihrer Zeit nur eine von wenigen, die nach Kurdistan gingen, um vom revolutionären Kampf dort zu lernen. Heute sind es bereits hunderte Menschen aus aller Welt, die nach Rojava kamen, um sich der Revolution dort anzuschließen, sie zu unterstützen und von ihr zu lernen: KommunistInnen, SozialistInnen, FeministInnen, AnarchistInnen und andere, die nach einer gesellschaftlichen Alternative streben. Auch zahlreiche dieser GenossInnen haben für die Revolution in Rojava ihr Leben gegeben, sind im Kampf gegen IS und türkische Armee gefallen. Ivana Hoffmann, Kevin Jochim, Anton Leschek und so viele andere. Auch sie konnten die Erfahrungen, die sie gemacht hatten, nicht mehr zurückbringen in die Gesellschaft, aus der sie sich auf den Weg gemacht hatten. In der deutschen Linken sind ihre Namen vielen kaum ein Begriff. Während die Bevölkerung in Rojava das Gedenken an sie hochhält.

In der Linken in Deutschland ist es heute kaum noch im Bewusstsein, dass Menschen im Kampf für eine bessere Gesellschaft auch sterben können. Viele verdrängen vielleicht auch diesen Gedanken, weil er ihnen unangenehm ist. Dabei ist es doch aber so, dass jede Revolution, alle gesellschaftlichen Errungenschaften in der Geschichte: die Rechte der Lohnabhängigen, der Frauen, der Menschen unter kolonialistischer Herrschaft und vieler mehr hart erkämpft wurden. Und dafür haben unzählige wertvolle GenossInnen ihr Leben verloren. Diesen Menschen haben wir es zu verdanken, dass wir heute bestimmte Rechte als selbstverständlich ansehen und um weiteren Fortschritt kämpfen können. Daher ist für uns die Geschichte derer wichtig, die im Kampf gestorben sind, ihre Träume, Ziele und Hoffnungen. Erinnern heißt Kämpfen. Unsere Erinnerung an gefallene GenossInnen, die Verbundenheit mit ihnen und die Fortsetzung ihres, also unseres Kampfes gegen Unterdrückung und Ausbeutung macht sie unvergessen und auf diese Weise unsterblich. Das ist die Bedeutung der Parole der kurdischen Bewegung „Sehid namirin“ – die Gefallenen sind unsterblich.

Wir gedenken Andrea Wolf und aller GenossInnen, die im Kampf um Befreiung und für die Revolution gestorben sind. Und wir wollen das fortsetzen, was ihnen nicht mehr möglich war. Wir wissen: damit die Revolution in Rojava und Kurdistan langfristig überlebt, ist auch der revolutionäre Umsturz in den Industrieländern notwendig. Wir setzen unsere Kräfte ein für einen revolutionären Aufbau-Prozess, für das Ende von kapitalistischer Ausbeutung, patriarchaler und rassistischer Unterdrückung und Kriegspolitik.

Sehid namirin

Hoch die internationale Solidarität

Für die Revolution in Rojava – Weg mit dem PKK-Verbot!

Mo. 22.10. Muncie Girls + Houseparty

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Muncie Girls (Pop-Punk, Exeter/UK)
Das sympathische Pop-Punk Trio aus Exeter, England veröffentlicht Ende August sein 2. Studioalbum „Fixed Ideals“. Damit geht es gleich im Anschluss auf eine ausgedehnte Europatour. Inklusive Zwischenstopp in München.


House Party
(Indiesurf, Nürnberg)
Mit dabei: Houseparty aus Nürnberg. Energiegeladener Garagen-Indie, der gelegentlich Brit-Pop-Asoziationen weckt und definitiv Lust macht sich zu bewegen.

Offen ab 20 Uhr


Mi. 24.10. Young Mountain + Arrrgh

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Young Mountain
(Screamo, Gothenburg)

„Were you drawn to the mystery and heart touching performances of bands like VI SOM ÄLSKADE VARANDRA SÅ MYCKET and VIVA BELGRADO? Acknowledged as one of the brightest European post rock inspired post hardcore bands of 2014, Gothenburg’s YOUNG MOUNTAIN closes out the trio of similar-sounding group of artists that are really worth your time. You have no idea what these tunes can do to your brain.“

Arrrgh (Noise-Rock, Landshut)

„Junge Seelen in alten Körpern oder alte Seelen in jungen Körpern? Zu alt für „Teenage Angst“, zu jung für „Midlife Crisis“. Ist das noch Punkrock, wenn man sich mit Biobier betrinkt? Freude oder Verzweiflung, Leben oder Arbeit, Ja oder Nein? Im Verwirrspiel der widersprüchlichen Welt, im Strudel der Emotionen, in der Tristesse des Kleinstadtlebens, im Gefängnis der eigenen Gedanken bewegen sich Arrrgh! Wir haben auch keine Lösung für das Problem…“

neues Buch: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit

Fr. 26.10. Vortrag und Party

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Im Rahmen der Kritischen Einführungswoche gibt es am Freitag, den 26. Oktober erst den Vortrag „Geschichte und Strategie einer alten „Neuen Rechten““ von Robert Andreasch und im Anschluss eine Party mit dem feministischen DJ-Kollektiv WUT.

Geschichte und Strategie einer alten „Neuen Rechten“

Die „Identitäre Bewegung“ (IB) bekommt in den Massenmedien eine stärkere Beachtung als andere Organisationen der radikalen Rechten. Ein Blick auf die IB kann auch tatsächlich lohnen. Nicht um ihr ebenfalls die dreiste Selbstinszenierung als angeblich pfiffige, schlagkräftige oder gar gewaltfreie Jugendorganisation abzunehmen. Sondern weil anhand der elitären Kaderorganisation geblickt werden soll auf die Strategien desjenigen Teils der radikalen Rechten, der sich selber als „Neue Rechte“ beschreibt. Was ist das überhaupt, diese „Neue Rechte“? Der Vortrag erläutert – insbesondere für Einsteiger_innen in die Thematik – deren lange Geschichte, ihre Ideologien und ihre Akteur_innen.

Offen ab 20 Uhr

Ende Oktober naht! Eine Lösung ebenso.

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Sicher ist sicher, ist nicht so ganz sicher aber wahrscheinlich doch. Noch kam kein neuer Mietvertrag reingeflattert aber wie die Presse und vom Unterstützer*Innenkreis schon verkündet hat sich der OB Reiter höchst persönlich drum gekümmert und jetzt solls dann werden. Das wäre wohl nicht passiert wenn sich nicht so viele von euch zu dem wunderschönen Unterstützer*Innenkreis zusammengeschlossen und für uns eingesetzt hätten. Ein sehr großes Dankeschön hier für schonmal.

Und zwar wirds ein Grundstücke an der Passauer- Ecke Heckenstallerstraße in Sendlich, gleich ums Eck quasi. Weils jetzt so knapp hintenraus wird ist eine erneute Verlängerung für bis zu einem Monat zugesagt. Dank vielen Helfenden sitzen wir jetzt schon auf gepackten „Koffern“ und warten auf die Genehmigung das Gelände zu befahren.

Danke für eure Hilfe beim Sägen, Schrauben, Stapeln, Tragen, Packen, um- aus und einsortieren und danke für die Essensspenden an den Abbauwochenenden!

Sobald wir den Startschuss für das neue Grundstück bekommen gehts dann in die zweite Runde, alles rüber fahren und am besten gleich wieder aufbauen. Da wird tatkräftige Unterstützung gebraucht, wir informieren euch sobald es los geht!

Das mal um euch auf den neusten Stand zu bringen.

Eure OLGA

Die Abendveranstaltung am Freitag

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Podiumsdiskussion:

Was ist dieser „Rechtsruck“ und wie werden wir ihn los?

(Saskia Anders, Jerome Trebing, Regina Wamper)

Der Einzug der AfD in den bayrischen Landtag ist Ausdruck einer weitreichenden Veränderung, die oft als „Rechtsruck“ bezeichnet wird. Damit ist die derzeitige Durchsetzungskraft rechter Akteure und ihrer Themen gemeint, die sich in rechter, diskursiver Hegemonie und einer autoritären Formierung von Staat und Gesellschaft äußert: Die AfD ist als Antreiber dieser Entwicklung eigentlich nicht mehr nötig. Autoritäre und repressive politische Antworten auf soziale Fragestellungen werden auch gegen intensiven Protest (#nopag, #ausgehetzt, #jetztgilts) durchgesetzt. Wie hängt dies mit dem Erstarken einer sozialen Bewegung von rechts zusammen? Freital, Clausnitz, Bautzen, aber auch Chemnitz und Köthen offenbaren eine kontinuierliche rechte Mobilisierungsfähigkeit. Diese Ereignisse befeuern alltägliche rechte Gewalt und bilden die Grundlage für die Entstehung rechtsterroristischer Strukturen. Was braut sich da unter der vagen Bezeichnung „Rechtsruck“ zusammen? Ist die rechte Regierung in Österreich ein Blick in unsere Zukunft? Was können wir gegen diese Entwicklungen unternehmen?

Mit Saskia Anders (Münchner Soziologin), Jerome Trebing (@MenschMerz aus Wien) und Regina Wamper (DISS) auf dem Podium wollen wir diese und andere Fragen gemeinsam diskutieren.

Freitag, 2.11. um 19 Uhr (DGB-Haus)

Das ganze Programm findet ihr hier.

So. 28.10. Notgemeinschaft Peter Pan + Krawehl

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Notgemeinschaft Peter Pan kommen im Rahmen ihrer Album-Release-Tour nach München. Mit im Gepäck haben sie neben der neuen Platte auch Krawehl. Heißt: Antifaschistischer Punkrock aus Hamburg und emotionaler Post-Punk aus Bielefeld.


Notgemeinschaft Peter Pan
(Punk, Hamburg)
„Ungeschliffener Punkrock mit Inhalt.“

Krawehl (Indiepunk, Bielefeld)
„Emotional aufgeladener Postpunk“

Offen ab 20 Uhr

Mi. 31.10. Loser Youth + Knarre + Kapot + Maffai

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Loser Youth (Punk, Hamburg)
„IKEA, rücksichtslose BMW-Fahrer, homophobe Ottos, Rassisten und besorgte Bürger – alle kriegen sie ihr fett weg. Das Ganze ist dabei so kurz, knackig, rotzig, patzig, direkt und hysterisch wie eh und je. Zehn Songs. Alle geil. Läuft.“ – Zitronenhund

Kapot (Punk, Hamburg)
„Hamburger Punkband, bei der die Feinheiten im Detail stecken. Ziemlich gekonnt gespielt, gut geliehen, mit ordentlicher Prise lockerem Hardcore zwischen den Zeilen, und endlich mal eine Band, die nicht nach Rachuts Kindern die 215. klingt, sondern eben eigen.“ – Ox-Fanzine

Knarre (Postpunk, Berlin)
„Knarre, und hier dann ne Beschreibung. Aber nicht so lang, nur damit die Leute wissen worums geht, aber nicht vom KAUFEN ABGELENKT werden, ne! Z.B. dass die Platte am 14.10.2018 veröffentlicht wird und mensch nun schon vorbestellen kann. Oder das die Band aus Berlin kommt, aber das interessiert eh keine Sau. Ach, du machst das schon.“ – Amöben mit sozialen Ambitionen

Maffai (Postpunk, Nürnberg)
„Wer sich in den vergangenen zwei, drei Jahren in eine neue deutschsprachige Band verliebt hat, findet in Maffais Sound garantiert Anknüpfungspunkte.“ – Visions

Offen ab 20 Uhr


Münchner Uni: Jüdische Organisationen fordern Absage von Anti-Israel-Veranstaltung

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Ein Bündnis aus jüdischen und israelfreundlichen Organisationen haben den Präsidenten der LMU, Bernd Huber, in einem offenen Brief dazu aufgefordert, die kommende Veranstaltung mit dem Titel „Israel, Palästina und die Grenzen des Sagbaren“ abzusagen. Zuvor hatte das „Linke Bündnis gegen Antisemitismus“ die Studierenden dazu aufgerufen, sich mit dem veranstaltenden Lehrbereich Meyen kritisch auseinanderzusetzen.

Weit hat es die angebliche „Israel-Lobby“ gebracht! Nicht einmal über Genderforschung oder Kurdistan darf mehr öffentlich gesprochen werden. Mit folgendem Mitleid erregenden Ankündigungstext lädt jedenfalls der Lehrbereich Meyen am 7. November ins Hauptgebäude der LMU ein:

„Für das Münchener Rathaus ist die Sache klar: keine städtischen Räume für Veranstaltungen, auf denen Israel kritisiert und die Kampagne zum Boykott israelischer Produkte (BDS) erwähnt wird. Am besten auch keine Konzerte mehr in München mit BDS-Sympathisanten wie Roger Waters, der einst Pink Floyd mitgründete. Seit dem entsprechenden Stadtratsbeschluss von Ende 2017 ist die Szene in Aufruhr. Vorträge und Filme werden abgesagt, selbst prominente Rednerinnen finden keine Veranstalter mehr und damit auch kein Publikum. Der BDS-Verdacht greift sogar dann, wenn es um Genderforschung geht oder Kurdistan.
Medienrealität live fragt, was solche Tabus mit einer Gesellschaft machen, die auf Öffentlichkeit baut – auf Journalistinnen, die ungehindert Themen setzen, und auf Bürgerinnen, die sich aus einer Vielzahl von Quellen informieren können, damit die Gesellschaft sich über ihre Probleme klarwerden und diese lösen kann.“

Als Referent ist Andreas Zumach, taz-Redakteur und Beirat des „Bündnisses zur Beendigung der israelischen Besatzungspolitik“ (BIB), genannt. Zumach hatte kürzlich dazu aufgerufen, gegen „diese Lobby“, die „hier agitiert“ die „Stimme zu erheben“. Die Lobby, gegen die sich Zumach richten wolle, beschreibt der Journalist unter anderem als ein Kartell aus Antideutschen, Charlotte Knobloch, dem Mossad und politischen Jugendorganisationen. Außerdem wurde auf kommender Veranstaltung eine Stellungnahme der „Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe“ angekündigt.

Der heute versendete Brief gegen diese Veranstaltung ist von der Jewish Agency, dem Verband jüdischer Studenten in Bayern, dem Jungen Forum der DIG, der Zionistischen Organisation München, der Europäischen Janusz Korczak Akademie sowie Honestly Concerned unterzeichnet. In dem Brief heißt es:

„Sowohl BDS, das BIB als auch die angekündigten Redner der Veranstaltung haben die Grenze der ‚Israelkritik‘ in der Vergangenheit eindeutig überschritten. Sie dämonisieren und delegitimieren Israel und wenden bei der Bewertung der israelischen und palästinensischen Politik doppelte Standards an. Wir stufen die Veranstaltung daher als antisemitisch ein und fordern ihre Absage bis spätenstens Samstag, den 3. November.“

Teilnahme jüdischer Gruppen angekündigt
Ansonsten kündigen die Organisationen an, an der Veranstaltung teilzunehmen, um ihre „Solidarität mit Israel und Menschen jüdischen Glaubens“ offen zu bekunden. Außerdem sei geplant „im Rahmen der Veranstaltung als auch medial über die Ziele der BDS-Kampagne und der Redner“ aufzuklären.

Deutliche Worte widmen die Organisationen auch dem Kommunikationswissenschaftler Kerem Schamberger, der Mitarbeiter im Lehrbereich Meyen ist und die Veranstaltung ebenfalls bewarb. Schamberger habe das Handeln der Streitkräfte des jüdischen Staates bereits in die Tradition der nationalsozialistischen Judenvernichtung gestellt. Das sei eine „unsägliche Täter-Opfer-Umkehr und Merkmal des Post-Shoah-Antisemitismus“, kritisieren die Organisationen. Schamberger versucht seit längerem, die kurdischen Befreiungskämpfe und vom Antisemitismus beseelte palästinensische Gruppen zusammenzuführen. Kurden und Palästinenser sollten „Seite an Seite gegen die Türkei und Israel stehen“, sagt Schamberger. Allerdings wollen ihm die Kurden nicht recht folgen.

Linkes Bündnis steht auf jüdischer Seite
Ein paar Tage zuvor veröffentlichte das „Linke Bündnis gegen Antisemitismus München“ eine Stellungnahme zur geplante Veranstaltung an der LMU. Die Organisationen kritisieren unter anderem den Lehrbereichsleiter Michael Meyen, der regelmäßig für das “verschwörungstheoretisch aufgeladene Anti-Establishment-Portal ‚Rubikon‘“ schreibe. Insbesondere wird Meyen die Nähe zu Ken Jebsen zur Last gelegt. „In Meyens Blog werden zahlreiche Verschwörungstheoretiker*innen protegiert, eine ganze Ansammlung des Who-Is-Who der Freunde alternativer Fakten“ tummle sich darin, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Die geplante Veranstaltung am 7. November an der LMU mit dem Titel „Israel, Palästina und die Grenzen des Sagbaren“ sei „ein Schaufenster von Querfrontaktivist*innen, Verschwörungstheoretiker*innen und BDS-Unterstützer*innen“. Es gebe eine Grenze mindestens dort, heißt es seitens des Bündnisses weiter, „wo zu befürchten ist, dass sich antijüdische Hetze Bahn bricht.“

Die Organisationen fordern eine Auseinandersetzung mit der politischen Agenda des Lehrbereichs Meyen und rufen die Studierenden der LMU dazu auf, eine Haltung zur Veranstaltung einzunehmen. „Wir erklären uns solidarisch mit allen Jüdinnen und Juden gegen Antisemitismus!“ Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus wird unter anderem von Linksjugend und Grüner Jugend, sowie DGB-Jugend und Falken getragen. Außerdem ist das „Antifa Referat“ der LMU Bündnismitglied.

In jedem Falle dürfte die geplante Veranstaltung am 7. November nicht ohne Widerstand über die Bühne gehen. Das ist zu begrüßen. Vor wenigen Jahren noch war es in München nahezu wöchentlich üblich, auf Veranstaltungen gegen Israel, Zentralrat der Juden und ähnliches unwidersprochen hetzen zu können.

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Do. 01.11. – So. 04.11.: Antifaschistischer Kongress Bayern

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Dieses Jahr wird in München bereits zum fünften mal der bayernweite Antifaschistische Kongress stattfinden. Vom 1. bis zum 4. November 2018 gibt es in DGB-Haus und Kafe Marat reichlich Gelegenheit für Ausstausch und Diskussion über die bestehenden Verhältnisse, antifaschistische Gegenstrategien und eigene Perspektiven. Es soll auch darum gehen, welche positive Erzählung wir als antifaschistische Linke dem rechten Rollback entgegenhalten können. Auf dem Blog gibt es das Programm.

Paussauer – AHOI!

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Jetzt ists soweit, letzte Woche Freitag wurden wir mit einer Platzübergabe überrascht!

Da kommen wir hin:

Das heisst wir sind schon drauf und dran mit dem Umzug, es sind immer und überall helfende Hände erwünscht, kommt mit warmer und wetterfester Kleidung auf den neuen oder den alten Platz, Essen und Co bekommen wir schon organisiert.

Das steht an:

Dienstag bis Sonntag:
Erdarbeiten, mit Minibagger Kanalanschlüsse graben und weiteres
Nachbarschaftflyer verteilen um uns bei unseren Nachbarn vorzustellen
Container (Wagenplatzsprech: Brücke) rüberfahren

Mittwoch:
Fundamente und Dixi rüberbringen

Freitag:
G-Wagen rüber fahren

Samstag/Sonntag:
Brikkenschuppen und Grünzeug rüber fahren mit allen verfügbaren Karren

10.11 (Wochenende drauf):
G-Bereich Grundgerüst aufbauen

Soweit der Plan ;-)

Bis denn wir freuen uns auf euch!

03.11.2018 – March for Refugee Rights / Marsch für die Rechte der Geflüchteten in Fürstenfeldbruck (FFB)

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Am 3. November findet in Fürstenfeldbruck (FFB) eine Demonstration von Geflüchteten statt. Ihr Statement könnt Ihr im Folgenden lesen. // Refugees in Fürstenfeldbruck (FFB) call for a rally in 3rd of November. Read their statement in the following (english version below).

Wir sind Geflüchtete aus Afrika und haben unsere Länder aus der Angst vor dem Tod durch verschiedene Konflikte verlassen. Wir sind hier nach Deutschland gekommen, um unser Leben zu retten. Doch die Situation in der wir uns jetzt befinden, ist so, als wären wir in Afrika geblieben. Deshalb wollen wir eine friedliche Demonstration, um die guten Menschen in Deutschland über folgendes zu informieren:

1. Wir sind keine Terroristen.
2. Wir sind keine Kriminellen.
3. Wir leben hier abgeschottet im Flüchtlingslager.
4. Wir sind schon seit mehr als zwei Jahren im FFB-Camp, obwohl uns gesagt wurde, dass wir nur sechs Monate im Lager bleiben werden.
5. Wir wollen uns integrieren und einen Plan für unser zukünftiges Leben.
6. Wir dürfen nicht nicht arbeiten, um Geld zu verdienen.
7. Hier leben Menschen mit massiven Depressionen, die Hilfe brauchen.
8. Unsere privaten Ärzte sagen, dass wir verlegt werden sollten, doch wir leiden immer noch unter unserem Gesundheitszustand.
9. Geflüchtete anderer Nationalitäten werden an andere Orte verlegt, doch nicht Nigerianer.
10. Die Sicherheitskräfte hassen Nigerianer.
11. Die Sicherheitskräfte behandeln uns wie Sklaven.
12. Frauen werden von den Sicherheitskräften innerhalb des Lagers nicht respektiert.
13. Dieses Umfeld ist nicht gut für die Gesundheit unserer Kinder.
14. Das FFB-Lager hat heimlich unsere ungeborenen Kinder getötet.
15. Die Frauen leiden: „Die Sicherheitskräfte schubsten mich während der Schwangerschaft. Ich wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, aber verlor am Ende des Tages meine Zwillinge. Ich erhielt Schmerzensgeld in Höhe von 15.000 Euro und die Regierung bat mich, Deutschland zu verlassen, obwohl mir gesagt wurde, ich solle nach sieben Jahren immer das Grab meines Babys besuchen.“
Es gelten keine Menschenrechte innerhalb des Lagers. Deshalb werden wir für unsere Rechte demonstrieren:

Zeit: Samstag, 3. November, 14.00 Uhr.
Ort: Fürstenfeldbruck, Haltestelle Neufeuld Nord (an der Bushaltestelle)

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We are refugees from africa and we have left our countries in fear of death from various conflicts. We came to Germany to save our lives, but the situation we are in right now, is like we haven’t left Africa. Therefore we want a peaceful demonstration to inform the good people of Germany that:

1. we are not terrorists
2. we are not criminals
3. we live abandoned in the refugee camp
4. we are more than two years in FFB camp, although we were told that we will only stay in the camp for six months
5. we also want to integrate and want a plan for our lives
6. we are not allowed to work to help ourselves
7. we have people with massive depressions, who need help
8. our private doctors say, that we should be transferred, but now we are still suffering with our health
9. people of other nationalities are being transferred to other places, without Nigerians being included
10. the securities hate Nigerians
11. the securities treat us like slaves
12. women are not respected by the securities inside the center
13. the environment is not good for our children
14. the FFB camp has been killing our unborn children secretly
15. the women are suffering: „the securities pushed me during pregnancy and although I was rushed to the hospital immediately, I lost my twins at the end of the day. I received 15 thousand euros fine and the government asked me to leave Germany despite that I was told to always visit my baby’s grave after seven years.“

There are no human rights inside the center for us. That’s why we will march for our rights.

Time: Saturday, 3rd of November, 2 p.m.
Location: FFB Neufeuld Nord (at the bus station)

100 Jahre Novemberrevolution

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Die Novemberrevolution in Deutschland 1918

Vor 100 Jahren beendeten revolutionäre Bewegungen die deutsche Beteiligung am Ersten Weltkrieg. Anteil daran hatten eine Vielzahl verschiedener AkteurInnen – Soldaten, ArbeiterInnen, FrauenrechtlerInnen und revolutionäre SozialistInnen. Zum Jubiläum des Aufstandes wollen wir die Erinnerung an die revolutionären Ereignisse wieder aufleben lassen. Darüber hinaus wollen wir uns einen historischen Überblick verschaffen und vor allem fragen: Wie kam es zum großen Aufbegehren und warum ist die Bewegung hin zu einem Rätesystem gescheitert? Wie konnte aus dem kurzen Moment der Hoffnung eine politische Ordnung hervorgehen, die einige Jahre später den Faschismus hervorbringen sollte? Was können wir auch 2018 noch aus den Ereignissen vor 100 Jahren lernen und welche Schlüsse für den Aufbauprozess einer revolutionären Bewegung heute ziehen?

Unsere Broschüre zum 100. Jahrestag als PDF

Veranstaltungen  zur Novemberrevolution in München:

Gedenkaktion

Samstag 10. November, 15.00 Uhr Ostfriedhof
(Eingang gegenüber Tegernseer Landstraße Nr. 10 / Tramhaltestelle Ostfriedhof)
Im Anschluss in der Trinkstube Balan (Balanstr. 21)
warmes Essen und Getränke sowie weiteres Kulturprogramm

Vortrag & Diskussionsveranstaltung

100 Jahre Revolution – Was bleibt?
Mittwoch, 28. November, 20:00 Uhr, Kulturladen Westend

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